Die Ergebnisse zeigen, dass gerade Familien die Nähe zu Freunden und Verwandten sowie Orte für Begegnungen mit Nachbarn wichtig für ihr Wohnglück sind. Auch Gemeinschaftsflächen sowie Möglichkeiten für gemeinsame Gartenarbeiten stufen sie als relevanter für ihre Wohnzufriedenheit ein als Menschen ohne Kinder. Spitzenreiter der Wohlfühlfaktoren sind bei Familien wie beim Rest der deutschen Befragten Sicherheit, eine angenehme Atmosphäre und gut zu erreichende Einkaufsmöglichkeiten. Eine enorme Abweichung zeigt sich dagegen, wenig überraschend, bei der günstigen Lage zu Schulen und Kitas. Mit 58 Prozent ist das den Familien fast doppelt so wichtig, wie dem Durchschnitt der Deutschen Befragten mit nur 31 Prozent.
Luft nach oben bei Einkaufsmöglichkeiten
Betrachtet man die Faktoren, die sich Familien für ihr Wohnumfeld wünschen, im Vergleich zu ihren derzeitigen Wohnsituationen, zeigen sich noch Verbesserungspotenziale. Mit acht Prozentpunkten Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist am meisten bezüglich der Lage zu Einkaufsmöglichkeiten aufzuholen. An zweiter Stelle der Verbesserungsmöglichkeiten stehen eine gute Atmosphäre und die Möglichkeit das eigene Wohnumfeld zu beeinflussen, jeweils mit sechs Prozentpunkten vom Wunsch der Familien entfernt. Danach kommen mit fünf Prozentpunkten Abweichung gut erreichbare medizinische und soziale Einrichtungen.
Meins, deins, unseres: Familien teilen gern
Die Bereitschaft zum Teilen von Dingen und Wohnflächen ist besonders bei Familien vorhanden. Ein Viertel aller Familien gab an, gern ein Fitnessraum mit den Nachbarn zu teilen; fast genauso viele (24 Prozent) würden einen gemeinsamen Mehrzweckraum für soziale Aktivitäten gut finden. Auch dem Teilen von Werkzeugen (21 Prozent) oder einer ganzen Werkstatt (20 Prozent) stimmen viele Familien zu, gefolgt von Gärten (18 Prozent) und Unterhaltungsräumen, wie einem gemeinschaftlichen Spielzimmer für die Kinder (18 Prozent). Nur ein Drittel der Studienteilnehmer aus Familien gab an, nichts mit den Nachbarn teilen zu wollen - beim Durchschnitt aller deutschen Befragten waren es fast 10 Prozent mehr.
„Familien beherrschen das Teilen hervorragend, besonders, wenn es um Kindersachen geht: Kinder wachsen so schnell aus ihrem Spielzeug und ihren Kleidern heraus, dass es sinnvoller ist, diese weiterzugeben, als sie wegzuwerfen oder im Keller zu verstauen. Und die Weitergabe innerhalb des Wohnumfelds gibt einem das Gefühl , etwas Gutes für die Gemeinschaft zu tun.”
Ina Remmers
Familien brauchen Platz zum Kochen und für soziales Miteinander
Bei der Happy Quest-Frage, welche Faktoren hinsichtlich des Wohnraums am meisten zu einer guten Lebensqualität beitragen, sind sich Familien und Menschen ohne Kinder in folgenden Punkten einig: Knapp 80 Prozent sagen, die ruhige Lage ist am wichtigsten. Und mehr als zwei Drittel finden, ihr Zuhause sollte möglichst keine Einsehbarkeit für Nachbarn bieten. Beim Thema Küche gehen die Meinungen dagegen etwas auseinander: Mit 77 Prozent ist den Familien eine geräumige Küche, um zu kochen und gemeinsam Zeit zu verbringen, deutlich wichtiger als dem Gesamtdurchschnitt der Deutschen mit nur 65 Prozent. Und auch eine offene Raumaufteilung und Platz, um Gäste unterzubringen, stufen Familien mit je 7 Prozentpunkten wichtiger ein als die Gesamtheit der Befragten.
Familienfreundliche Wohnplanung ermöglicht echtes Miteinander
Familien haben neben grundlegenden Wohnwünschen wie Sicherheit und gute Lage einen besonderen Drang nach sozialem Miteinander - sowohl draußen im Wohnumfeld als auch in ihren vier Wänden. Schon bei der Planung für familienfreundliche Wohngebiete müssen daher kurze Wege und flexible Grundrisse, aber auch multifunktionale Gemeinschaftsbereiche zum Spielen, Gärtnern, Sport treiben und Entspannen mitgedacht werden.